Sankt Ansgar, ne Menge los
In diesem Jahr feiern wir unser 40-jähriges Bestehen, unsere geplante Jubiläumsfeier musste ausfallen, wie so vieles in diesem Jahr… für uns alle ist es aber keine Pause. Wir treffen uns nun schon länger digital und fiebern auf die Zeit hin, in der wir wieder wie gewohnt Gruppenstunden machen, auf Wochenendlager fahren und längere Zeltlager abhalten können. Ein kurzer Rückblick, was die letzten 40 Jahre alles so geschah:
Im Jahre 1978 suchte Familie Wunderlich für Ihre Kinder eine Jugendgruppe. Da in der Gemeinde Hl. Geist kein Angebot vorhanden war, sollte eine neue Gruppe gegründet werden. Bei Überlegungen mit Familie Mies und anderen interessierten Eltern wurden Vorstellungen und Ziele formuliert:
Eingliederung in die Gemeinde
soziales Verhalten (helfen und teilen)
religiöse Erziehung unter Gleichaltrigen
Kreativität und Selbstständigkeit
gemeinsame Ausflüge und Fahrten
Diese Ziele erarbeiteten und fanden die Eltern in Gesprächen mit Pfadfindern in der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg). Sie nahmen mit der Bezirksleitung in Hamburg Kontakt auf, wo sie die nötigen Informationen erhielten.
Am 22.02.1979 wurde unter der Leitung von Mechtild und Winfried Wunderlich die erste Wölflingsmeute Löwen gegründet.
Die 80er waren geprägt von Aufbruch und Stammesgründung. Neue Gruppen bildeten sich in den unterschiedlichsten Altersgruppen. Und der Stamm wuchs schnell und wurde im Laufe der Jahre zu einem der größten in der Diözese, damals noch Osnabrück, wohin auch ein Netzwerk aufgespannt wurde. Es war der richtige Schritt zur richtigen Zeit solch eine Jugendgruppe zu gründen.
Auch wurde in die Öffentlichkeit gegangen und sich nicht nur in unserem Keller versteckt. Für die damalige Zeit leider teilweise noch mit sehr vielen Vorurteilen belastet. Der Krieg hinterließ immer noch in manchen Köpfen negative Spuren.
Aber niemand konnte die Entwicklung aufhalten. Flohmärkte, Teilnahme an den Jahresaktionen der DPSG in der Hamburger Innenstadt, Seifenkistenrennen waren dabei. Auch in der Gemeinde wurden wir aktiv, zusätzlich zu den wöchentlichen Gruppenstunden. Als Sternsinger, beim Krippenspiel, Ausrichtung des Kinderfestes und etliches mehr. Aber es wurde auch über den Tellerrand hinausgeschaut. Viele Veranstaltungen anderer Pfadfinderverbände und Bünde wurden besucht, Singwettstreite, große Zeltlager, auch kleine Singrunden. Der Austausch und das Miteinander standen dabei ganz vorne an. Man konnte viel voneinander lernen.
Ab dem nächsten Jahrzehnt standen viele, viele Wochenendfahrten und Sommerlager auf dem Programm. Schottland, England, Dänemark, Schweden, Norwegen wurden als Zeltlager entdeckt. Aber auch in der näheren und weiteren Umgebung wurden die Kothen aufgeschlagen. Im Januar 1995 wurde das Erzbistum gegründet und ein Jahr später feierte Farmsen sein 700-jähriges Jubiläum. Bei beiden Veranstaltungen haben wir teilgenommen und mitgewirkt. Seit dieser Zeit sind die Pfadfinder federführend beim Osterfeuer in der Gemeinde, ebenso in der Unterstützung des großen Martinsumzuges mit der Lagerfeuererfahrung. Auch das damals jährliche „Wandern für den anderen“, ausgerichtet von der Gemeinde Mariä Himmelfahrt, konnten wir immer mit großen Laufleistungen und Spenden unterstützen. Bei den bis dato zwei stattgefundenen Primizen und Pfarreieinführung waren wir maßgeblich mit Ausrichten der Verpflegung verantwortlich.
Seit dem Milleniumwechsel gab es viele weitere große Aktionen. Candlelight Dinner in der Gemeinde, Unterstützungen für Misereor und Slums in Brasilien, Verkaufsstände an den Weihnachtsmärkten mit Spenden für das jeweilige Projekt, Messgestaltungen. Ausrichten eines Lebendigen Adventskalender, Bingo-Abende, Teilnahme an der Aktion der Stadtreinigung „Hamburg räumt auf“, Kuchenverkäufe nach Messen. Hier wurden auch soziale Projekte mit unterstützt. Seit langer Zeit bringen wir das Friedenslicht in die Gemeinde und stellen dieses neben der Krippe in der Kirche auf. So kann sich jeder sein Licht mit nach Hause nehmen. 2002 fand in Berlin der ökumenische Kirchentag statt. Hier stellten wir eine große Anzahl an Helfern. Auch Schulfeste der Grundschule wurden mit Ständen für die Kinder unterstützt. Die Bundesebene hat immer wieder zu großen Leitertreffen eingeladen. Dabei stand die Weiterentwicklung des Verbandes an. Viele Gruppenleiter beteiligten sich mit vielen Ideen an diesen Prozessen und tauschten sich mit anderen Leitern des Verbandes immer wieder aus.
Der gemeinnützige Förderverein kam 2004 hinzu. Ehemalige, Aktive und Eltern wurden Mitglieder. Dieser dient ausschließlich dazu, um den Stamm in finanziellen Angelegenheiten zu unterstützen. Neue Mitglieder heißen wir immer herzlich willkommen. Immer wieder wurde sich mit Themen wie Umwelt, das soziale und menschliche Miteinander oder aktuelle Punkte auseinandergesetzt. Je nach Altersstufe mit der entsprechenden Methodik. Kochen wurde in allen seinen Formen und Ausführungen in die Gruppenstunden integriert. Sei es durch trendige, ökologische oder schnelle Küchenkunst, so wurden die Stunden zum Gourmettempel.
Mit dem ganzen Stamm selber hatten wir immer wieder neue Ideen umgesetzt. Da wurde der eine oder andere Tag zum Aktionstag mit Orientierungslauf, Feuer machen, oder Zelte aufbauen. Schließlich will man ja irgendwo auf Fahrt schlafen. Vor Ort hatten wir z.B. zu der Flüchtlingswelle themenorientiert Nachmittage mit Kindern gestaltet.
Aber auch ein Explorabelt wurde in Luxemburg gemacht. Hierbei hatten die Teilnehmer eine Auswahl an Gepäck dabei und mussten sich die Strecke selber aussuchen, bis sie zum Zielpunkt kamen. Unterwegs schlief man vor einem Tor, das sich morgens um 4 Uhr öffnete, oder man kochte bei Regen in einer Telefonzelle. Am Ende hatten es alle irgendwie geschafft.
In all den Jahrzehnten sind wöchentlich Gruppenstunden mit mehr als 100 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen abgehalten worden. Luchse, Löwen, Eichhörnchen, Geckos, Uhus, Feuersalamander, Pinguine, Bären, Polarwölfe, Butterflies, Delphine um in der Tierwelt zu bleiben, aber auch, Yemantz, Klaus Störtebeker, Christoph Kolumbus, ROT, Indianer von Farmsen, Magellan, Mapuche, Schlümpfe, Ranger, BiPis, Pfiffige und Didi Keinafi waren Namen, die sich Gruppen gaben. Aktuell sind es die Koalas, Luchse, Feuersalamander, Falken, Waschbären und Heckenschweine. Viele, viele kleinere Gruppenaktionen wurden gemacht. Man sieht daran, dass wir ein lebendiger, aktiver Stamm sind, der immer neue Ideen hat. Dieses nach der Pädagogik der DPSG und des Gründers der Pfadfinderbewegung Robert Baden-Powell. Hierbei ist die Kindermitbestimmung immer ein zentraler Punkt.
Zusätzliche Schulungen wie u.a. die Präventionsschulung der Diözese und Ausbildung, weltweit gibt es u. a. die Woodbadgeausbildung, auch über den Gruppenstundenrahmen hinaus ist für die Gruppenleiter eine Selbstverständlichkeit. Mitarbeit in Arbeitskreisen und Planungstreffen in der Diözese kamen immer noch hinzu. Dazu noch das jährliche Leiterwochenende, an dem die Gruppenplanungen für das folgende Jahr gemacht werden.
Große Sommerlager mit bis zu 150 Personen und Teilnahme an Diözesanlagern mit bis zu 1000 an denen wir maßgeblich mitwirkten. Aber auch der Blick ins eigene Innere. Hierzu wurde eine große Umfrage bei Leitern, Kindern und Eltern gestartet und ausgewertet.
Es gibt sicherlich noch sehr viele Punkte, Aktionen, Treffen, über die man berichten kann. Vieles geschah einfach so, weil man Lust darauf hatte.
Alles über all die Jahre geschah und geschieht immer noch ehrenamtlich.
Mittlerweile kommen die Kinder ehemaliger Mitglieder oder Gruppenleiter. Das zeigt uns immer wieder, dass man einen guten Grundstock gelegt hat.
Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder
Christian Heppner
Und wer noch mehr über unsere Vergangenheit wissen möchte, kann sich hier durch unsere Stammeschronik klicken.